Barockvioline, Barockcello, Theorbe und Cembalo Dario Castello, Sonata prima (1629) Ausführende: Elizabeth Blumenstock, Voices of Music |
Die Barockvioline hat bereits annähernd die Form und Bauweise der modernen Violine. Die wesentlichen Unterschiede sind folgende:
- Hals und Griffbrett der Barockvioline sind breiter und ca. 2 cm kürzer.
- Der Steg ist flacher und steht näher am Saitenhalter, wodurch die Saitenspannung geringer ist.
- Der Hals ist nicht nach hinten abgewinkelt, sondern gerade.
- Die Neigung des Griffbretts ist flacher.
- Die geringere Wölbung des Stegs erleichtert das Spiel von Akkorden, weil der Bogen zum Erreichen aller Saiten einen geringeren Weg zurücklegen muss.
- Der Bassbalken ist etwas schmaler und kürzer, oft nicht separat an der Decke befestigt, sondern aus dieser herausgearbeitet.
- Das Gesamtgewicht ist geringer.
- Die Stange des barocken Violinbogens zeigt eine stärkere Außenwölbung, die Spitze ist oft langgestreckt und zart („Schwanenhals“).
- Der Klang ist etwas leiser und silbriger.
Haltung:
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Violine meist an der Brust abgestützt. Da die linke Hand nicht nur die Saiten greifen, sondern auch das Instrument halten musste, waren Lagenwechsel nur mit spezieller Technik möglich.
Um 1700 etablierte sich die Lage auf dem Schlüsselbein. Noch immer hatte die linke Hand die doppelte Aufgabe, die Saiten zu greifen und die Violine zu halten, aber jetzt bestand die Möglichkeit, temporär das Instrument zwischen Kinn und Schlüsselbein „einzuklemmen“ und damit die Hand zu entlasten, so dass Lagenwechsel leichter fielen.
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