Alles Puppen...oder was?

Barbie-Puppen

Als am 24.7.52 die Hamburger Bild-Zeitung einen Seitenfüller brauchte, zeichnete der Karikaturist Reinhard Beuthien einen Cartoon mit Lilli, einem langbeinigen Geschöpf mit blondem Pferdeschwanz. Sie war eigentlich als Eintagsfliege gedacht, musste aber wegen der großen Leserresonanz wöchentlich wiederkehren. Diese Beliebtheit führte zu dem Gedanken, sie dreidimensional als Puppe herzustellen. Als Spielpuppe stieß sie bei Eltern und Spielwarenhändlern aber auf Widerstand, weil sie völlig vom gängigen Puppenschema abwich und für die prüden 50er Jahre zu sexy war. Im Inland hatte sie also keinen Erfolg, aber im Ausland wurde sie kopiert. (z.B. in Hongkong).

Schließlich gingen die Rechte von Hauser/3M an die amerikanische Firma Mattel über. Die Tochter des Firmenbesitzers namens Barbara gab den folgenden Schöpfungen ihren Namen. Der große Durchbruch gelang „Barbie“ 1959 durch eine Fernsehwerbung, in der sie im schwarz-weiß geringelten Badeanzug präsentiert wurde. Sie war kein Puppenkind, sondern ein Vorausblick auf die Erwachsenenwelt, in die man hineinwuchs.

1961 bekam sie Ken als gleichfalls modebewussten Gefährten beigesellt.

1964 erschien sie bereits mit 30 verschiedenen Outfits auf dem deutschen Markt. Nun triumphierte sie auch hier. Die Rheinische Gummi-und Celluloid-Fabrik Mannheim – Neckerau, bereits bekannt für ihre „Schildkröt“-Puppen, hatte sich die Rechte gesichert.

Barbie blieb über die Jahrzehnte hinweg jung, indem sie sich ständig veränderte, dem Zeitideal angepasst und es selbst prägend. Ihr Erscheinungsbild lässt Moden und Traumberufe (von der Krankenschwester zur Stewardess, von der Business Lady zum Superstar) Revue passieren.

Durch einen Spielfilm 2023 entstand ein Hype um Barbie, der ihr Überleben für weitere Generationen gewährleisten wird.