Alles Puppen...oder was?

Fanny Harlfinger

1873-1954, akademische Malerin, Graphikerin, Kunstgewerblerin.

Die Universalkünstlerin beschäftigte sich um die Jahrhundertwende unter anderem mit Spielsachen, die sie sowohl entwarf als auch aus Holz drechselte und bemalte. In der Zeitschrift Kind und Kunst von 1906 hieß es im Begleittext zu den abgebildeten Figuren von Minka Podhajska und Fanny Harlfinger – Zakucka, dass sie die Leserinnen förmlich einzuladen schienen „mit ihnen zu spielen, obwohl sie ja nur im Bild sind und nicht wirklich. Oder vielleicht fangen sie von selbst zu gehen an?“

Die Idee von lebendigen Spielsachen oder Automaten, die trotz ihrer starren, leblosen Natur zum Leben erwachen – ein Gedanke, der eine breite Faszination für das Unheimliche an Puppen als menschliche Doppelgänger widerspiegelt -, tauchte im Diskurs rund um Spielzeug der Wiener Werkstätte immer wieder auf.

Zitat aus: MAK Publikation zur Ausstellung: Die Frauen der Wiener Werkstätte, Wien 2020