Textdichter: Vergil
Arma virumque cano, Troiae qui primus ab oris Italiam fato profugus Laviniaque venit litora, multum ille et terris iactatus et alto vi superum, saevae memorem Iunonis ob iram,multa quoque et bello passus, dum conderet urbem inferretque deos Latio; genus unde Latinum Albanique patres atque altae moenia Romae. Musa, mihi causas memora, quo numine laesoquidve dolens regina deum tot volvere casus insignem pietate virum, tot adire labores impulerit. tantaene animis caelestibus irae? Urbs antiqua fuit – Tyrii tenuere coloni – Karthago, Italiam contra Tiberinaque longe hic currus fuit; hoc regnum dea gentibus esse, hinc populum late regem belloque superbum necdum etiam causae irarum saevique dolores his accensa super iactatos aequore toto |
Waffen besing ich und ihn, der zuerst von Troias Gestaden Durch das Geschick landflüchtig Italien und der Laviner Küsten erreicht, den lange durch Meer‘ und Länder umhertrieb Göttergewalt ob des dauernden Grolls der erbitterten Juno.Vieles erduldet‘ er auch im Krieg, bis die Stadt er gegründet Und die Penaten gebracht nach Latium, dem die Latiner, Albas Väter, entstammt und Roms hochragende Mauern. Sag, o Muse, mir an, weshalb, verletzt in der GottheitOder im Herzen gekränkt, der Unsterblichen Fürstin den frömmsten Mann so viel Drangsale bestehn und Mühen erdulden Ließ. Ist wirklich der Zorn so groß in den himmlischen Seelen? Fern gegenüber Italiens Strand und der Mündung des Tyris Lag vor alters die Stadt Karthago – tyrische Pflanzer Hier sie den Wagen; die Herrschaft der Welt, wenn das Schicksal es wollte, Von ihm werd ein Geschlecht, weit herrschend und stolz in den Waffen, Denn noch waren die Gründe des Zorns und die grimmigen Schmerzen Darum entbrannt, jagt jetzt Saturnia über die Tiefen, |
Übersetzung nach W. Hertzberg bearbeitet von E. Gottwein