| Sassi, palae, sabbion del Adrian lio, Alleghe, zoncchi, herbazi chie la stéu, Velme, palui, barene chie scundéu L’ostregha ‘l cappa e’l passarin polio; | Steine, Holzpfähle, Sand des adriatischen Strandes, Algen, Binsen, Gräser, die ihr dort steht, Inselchen, Sumpftümpel, Sandbänke, die ihr die Auster, die Herzmuschel und die blanke Flunder beherbergt, |
| E vui del valle pesci e d’ogni rio E del mar grandi e pizuli chie séu, Scombri, chieppe, sardun chie drio tiréu Le Syrene dunzell‘ e ch’a mario; | Und ihr, Fische aus der Lagune und aus allen Bächen und aus dem Meer, die ihr groß und klein seid, Makrelen, Heringe, Sardinen, die ihr die Sirenen hinter euch herzieht, jungfräuliche und vermählte; |
| E vu fiumi chie déu tributo ai mari, Piave, Ladese, Po, Sil, Brenta et Ogio: Vegni, cha tutti canti a lagrimari | Und ihr, Flüsse, die ihr dem Meer euren Tribut entrichtet, Piave, Etsch, Po, Sile, Brenta und Oglio: Kommt alle und stimmt euren Klagegesang an |
| La morte d‘Adrian, del chal me dogio, Chie nol porà mie versi plio lustrari Cul dulce canto chie rumpe ogni scogio. | Über den Tod des Adrian, den ich schmerzlich betrauere, der meinen Versen keinen Glanz mehr verleihen kann durch süßen Gesang, der jeden Felsen zerbricht. |
| O megàlos cordogio Del mundo tutto: chy sarà mo chello, Chie in armonia del par vaga cun ello? | O große Betrübnis der ganzen Welt: Wer wird nun der sein, der in der Harmonie so umherschweift, wie er es vermochte? (Übersetzung Kristina Maidt-Zinke) (Konzertprogramm „I Flamminghi“) |