Kunst im öffentlichen Raum

Brunnen vor der Bezirkshauptmannschaft

1991-1993, Richard Künz

Die Aufgabenstellung lautete: Vorplatzgestaltung mit Brunnen, Zusammenspiel von Außen- und Innenraum (Vorplatz/Eingangshalle). Zwei Tangenten an den kreisförmigen Vorplatz schneiden einander in der Halle und ergeben so einen neuen Mittelpunkt für eine kreisbogenförmige Bänderung im Fußboden. Dieses neue Zentrum ist aus der architektonischen Mitte gerückt und steht in einem Spannungsverhältnis zum oktogonalen Grundriss.

Der Brunnen ist in zwei Stationen aufgebaut. In einer grünen Insel entdeckt man den Bronzeguss eines etwas verfremdeten, alten Handbrunnens. Er steht als Symbol für den bewussten und sparsamen Umgang mit dem Lebenselement Wasser und hat Denkmalcharakter.

Eine Rohrskulptur kann als plastische Collage aus Leitungs- und Installationselementen verstanden werden. Aus einem zentralen Rohr schießt Wasser unkontrolliert ins Freie, die undichte Flanschverbindung des Brunnenbeckens kann die Wassermengen nicht halten – ein System wird der ihm abverlangten Funktion nicht gerecht. Diese zweite Station soll den verschwenderischen Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen dieser Erde veranschaulichen.

Quelle: Veröffentlichte Kunst, Kunst im öffentl. Raum 2, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr.331, 1993